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  Der BLICK zurück
  MS ERICH
 

Im April 1968 bekam ich auf der Seemannschule Falkenstein ( HH-Blankenese ) meine Grundausbildung für die Handelsmarine. Als Moses oder Schiffsjunge, wurde ich mit den Fähigkeiten eines zukünftigen Seemannes vertraut gemacht. Wir waren alles Jungen im Alter von 15-18 Jahren und einige hatten schon Erfahrung mit Schiffen gehabt. Gekleidet waren wir in dunkelblauer Latzhose ,Kakihemd mit Schulemblem und den Pudel. Die Unterichtsfächer waren Schiffskunde (Navigation, Kompassrose vor-und rückwärts aufsagen) , Signalkunde (Flaggenkunde, Morsealphabet,Lichtzeichen ect.), Seemännische Fähigkeiten (Knoten,Tau- und Drahtspleiss,Takeln und natürlich Pullen (Rudern). Daneben war tägliches Klar Schiff angesagt und ein Teil ging in die Küche um Kartoffeln die „Augen“ auszustechen. Jeder war mal dran mit Backschaft und Wäsche sammeln.Es war eine tolle Zeit und es machte mir Spass. Aber am meisten haben wir uns „gefreut“, wenn wir die schweren Kutter von der Schule den langen Weg bergab zur Elbe schleppen durften. Dingis waren auch einige dabei, damit wurde „wriggen“ geübt. Vom Falkensteiner Ufer rüber nach Neuenfelde und zurück. Abendbrot und in die Koje fallen, das war,s. Mit den grossen Kuttern wurde Riemen auf, Riemen ab, Riemen streichen ,Riemen bei und  pullt was das Zeug hält geübt. Nach einer Woche hatte ich keine Blasen mehr an den Händen und so langsam hatte man das Seemannsgefühl. Ich weiss gar nicht mehr wie lang das mit der Schule ging, aber irgendwann kam der Tag wo man durch die Prüfung musste und auf die Seefahrt losgelassen wurde. Ich hatte die erste Stufe genommen, und das recht gut. Wir zerstreuten uns alle zu verschiedenen Reedereien (HAPAG, HANSA, OPDR, POSEIDON, RUSS, HAMBURG-SÜD und wer noch alles auf große Fahrt war).Einige suchten sich auch erst mal ein Küstenschiff aus. Ich gehörte auch dazu.




 M/S ERICH

Lebenslauf:

Ehemalige Tjalk und später Umbau mit neuem Vorschiff

Kapt. und Eigner: Walter Fahje aus kl. Hove ( Altes Land )

170 To,

35 Meter lang,

6 Meter Breit,

2 Meter Tiefgang ,

90 PS

7 KN

2 Luken

1 x 1,5 to Ladegeschirr 

1970  bei Eisen und Metall in Hamburg abgewrackt

Auf diesem Kümo befuhr ich die Nord und Ostsee. Es gab Petroleumlampen, Wassertank zum waschen an Deck (Ob Sommer oder Winter), Kohleofen und ein Ruderhaus, wo die meiste Zeit die Fenster aufgestellt waren. Ich habe unter der Back mein „gemütliches Zuhause“ gehabt. Im Winter hatte ich Eis von innen an den Wänden, da der Ofen ja nicht die ganze Nacht brannte. Morgens ging es an Deck um Eis aus besagten Wassertank zu klopfen, damit man sich waschen und Kaffe kochen konnte. Aber es war eine Zeit die ich auch nicht missen möchte. Postionlaternen mit Petroleum füllen und setzen. Ankerwinde per Handkurbel bedienen und sich die Kurbel unters Kinn ballern. Bei günstigen Wind Segeltuch aus der Back zerren und an Mast und Ladebaum anschlagen, um noch ein bis zwei Knoten herauszuholen. Nicht zu vergessen: Ladung trimmen. Was ich auf diesem Schiff geschaufelt und geschleppt habe, kannst du heute mit keinem Azubi  machen ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen. Jugendarbeitsschutz? 39 Std-Woche? Sonn und Feiertag? Aber es hat mich geprägt und ein Stück selbständiger gemacht und zu der Zeit war ich meinen Altersgenossen an Land ein ganzes Stück voraus. Mein Kapitän hatte die Segelzeit mitgemacht und hat mich auch so ausgebildet wofür ich noch heute dankbar bin. Als ich zum Leichtmatrosen befördert wurde trennten sich unsere Wege und ich heuerte auf einem größeren Schiff an.



 
 
   
 
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